Netzwerk-Report Nr. 103

Kreistagsfraktion

Liebe Freunde,

ganz im Zeichen des neuen Landkreis-Gymnasiums stand die Sitzung des Kreistages am Montag, 24. Januar 2001. Dabei zeigte sich das Gremium sehr diskussionsfreudig und detailverliebt. Aber keine Angst: Die Farbe der Fliesen in den Sanitärbereichen wurde noch nicht festgelegt ;-) .

Es wurden aber auch grundsätzliche Dinge entschieden. So wird der Landkreis beantragen, das Gymnasium

*als gemischte Ganztagsschule (zwei Züge gebunden und zwei Züge offen) zu führen.*

Die SPD-Kreistagsfraktion hat bereits im vergangenen November eine reine gebundene Ganztagsschule der Jahrgangsstufen 5 - 10 beantragt. Unsere Fraktionsvorsitzende Ruth Müller begründete dies nochmals eindrucksvoll. So werde das Von-Müller-Gymnasium in Regensburg seit September 2010 komplett als gebundene Ganztagsschule der Stufen 6 - 10 geführt. Da die Stadt an der Donau zu Bayern gehöre, müsse eine solche Einrichtung auch genehmigungsfähig sein. Der pädagogische Mehrwert einer gebundenen Ganztagsschule sei eindeutig erkennbar:

* Zusätzlicher Unterricht,
* zusätzliche Förderstunden,
* rhythmisierender Unterricht,
* mehr Schüler erreichen das Abitur

Allerdings benötige diese Version etwa zwölf zusätzliche Lehrer. Wie der Presse zu entnehmen sei, seien solche in ausreichender Menge vorhanden; der Freistaat Bayern müsse sie nur einstellen. Der Bedarf bei den Eltern werde zeige, dass auch im Landkreis Landshut ein gebundenes Gymnasium die Zukunft sei.

Der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Niederbayern goss ordentlich Wasser in diesen Wein. Er behauptete, das lediglich für die Jahrgänge 5 - 6 eine gebundene Ganztagsschule sinnvoll sei, bei 7 - 8 vielleicht gerade auch noch, bei 9 - 10 aber sich nicht. Außerdem sei die von der SPD beantragte Lösung rechtlich nicht zulässig.

So standen wir denn mit unseren Argumenten allein auf weiter Flur; der Antrag wurde nur von den sieben anwesenden SPD-Kreistagsmitgliedern befürwortet und war damit abgelehnt. Einstimmig wurde danach die oben genannte Lösung 2 + 2 angenommen.

Kurios war dann schon die Debatte über die

*Vorläuferklassen.*

Dass sie ab dem kommenden September eingerichtet sein sollen, ist ja wichtig und in Ordnung. Aber wo? Drauschke meinte, vielleicht am Hans-Leinberger oder auch am Hans-Carossa oder man stellt bereits in Ergolding eine provisorische Container-Schule auf. Seine größte Sorge schien zu sein, ob man da gleich einen Oberstudiendirektor als Schulleiter brauche und wie der befördert werden soll. Viele wussten zu dem unausgegorenen Wein etwas zu sagen - aber ohne jeden Nutzen. Zu einem ganz besonderen intellektuellen Höhenflug setzte der ÖDP-Kreisrat Heilmeier an, als er vorschlug, die Vorläuferklassen in Mallersdorf anzusiedeln. Da muss man auch erst einmal darauf kommen!

*Und dann die 110-KV-Leitung,*

die quer über das schöne Grundstück in Ergolding verläuft. Auch wenn die bei der Bewerbung des Marktes Ergolding taktvoll verschwiegen wurde: Sie ist da und erregt die Gemüter. Niemand weiß zum heutigen Zeitpunkt, ob das Restgrundstück für die Schule und die nötigen Abstandsflächen ausreicht. Aber der Fall eignete sich hervorragend für eine Grundsatzdebatte mit unklaren Geschäftsordnungsanträgen, die jeder Juso-Konferenz zur Ehre gereicht hätte. Fazit nach langer Diskussion: Der Landkreis wird prüfen.

Ganz konkret ist jedoch der sehr ehrgeizige

*Terminplan.*

März 2011: Beauftragung der Planer.
Juli 2011: Genehmigungsplanung, Förderantrag
November 2011: Baubeginn
August 2012: Rohbaufertigstellung (Firstbier)
September 2013: Beginn des Schulbetriebes

Ein Schelm, wer dabei an die Vilsbiburger Ballsporthalle denkt!

 
 

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