Region Landshut braucht neues Wohnheim

Kreistagsfraktion

SPD aus Stadt und Land besucht mit MdL Dr. Linus Förster das Jugendwohnheim

„Wenn rund 100 Millionen Euro in die Berufsschulen investiert werden, ist ein neues Wohnheim die logische Folge.“

Mit diesen Worten begründete Ulf-Arne von Trotha, Leiter des Jugendwohnheims in der Marienburger Straße die Notwendigkeit eines Neubaus vorzugsweise im Bereich der ehemaligen Kaserne. Dies sei nicht nur wegen der steigenden Anforderungen der Zukunft erforderlich, sondern auch hinsichtlich der unzureichenden Gebäudeausstattung am jetzigen Standort. Das Wohnheim verbreite den Charme der 1960er Jahre und die gesamte Haustechnik sei hoffnungslos veraltet. Eine unzureichende Wärmedämmung verursache hohe Energieverluste und mit Mehrbettzimmern und Gemeinschaftsduschen werde man schon bald nicht mehr den Anforderungen der Bewohner/Innen gerecht werden.

Mandatsträger der SPD aus der Stadt und dem Landkreis Landshut, unter ihnen die beiden Vorsitzenden Anja König und Ruth Müller sowie stellvertretende Landrätin Christel Engelhard waren sich zu einem Vor-Ort-Termin in das Jugendwohnheim gekommen. Als besonderen Gast hatten sie den jugendpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Linus Förster aus Augsburg mitgebracht. Ihnen führte von Trotha vor allem die neuen Aufgaben der Zukunft vor Augen. Mit der Fremdsprachenschule und dem Bereich der Altenpflege zeichneten sich bereits jetzt zusätzliche Ausbildungsfelder ab. Ein Schulstandort ohne Jugendwohnheim könne nicht funktionieren, im Gegenzug werde die neue Einrichtung die Region Landshut nachhaltig stärken. Schließlich gehe es auch darum, den Standortvorteil für die heimische Wirtschaft durch die Ausbildung qualifizierter Fachkräfte auszubauen.

Vergessen dürfe man jedoch auch nicht den pädagogischen Ansatz, der in dem Wohnheim verfolgt werde. Bei der Förderung benachteiligter Jugendlicher biete man eine breite Palette pädagogisch - therapeutischer Möglichkeiten an, durch die manche Auszubildende erst in die Lage versetzt würden, einer geregelten Beschäftigung nachzugehen und so den Grundstock für ein späteres Leben ohne staatliche Unterstützung zu legen. Stellvertretende Landrätin Christel Engelhard stellte fest, diesen vorbeugend Ansatz könne man gar nicht hoch genug einschätzen. Außerdem solle sich die Wirtschaft überlegen, ob sie angesichts der positiven Aussagen über die Arbeit des Jugendwohnheimes nicht auch einen finanziellen Beitrag zum Neubau leisten könnten.

Der SPD-Jugendpolitiker Förster ergänzte, die Bildung müsse normalerweise als staatliche Aufgabe gesehen werden. Allerdings lasse der Freistaat Bayern hier die Kommunen weitgehend allein. Dieser Schuss werde nach hinten losgehen.
Die Bayerische Staatsregierung habe im neuen Doppelhaushalt 2011/2012 massive Einsparungen im Bereich der Jugendarbeit durchgesetzt. Allein im Haushaltsjahr 2011 seien 1,7 Millionen Euro für die Jugendarbeit wegfallen; 2012 sei nochmals die gleiche Summe geplant. Mit diesen Kürzungen schränkt die Staatsregierung die Handlungsfähigkeit der Jugendarbeit deutlich ein. Ausgehend von den drastischen Kürzungen aus den Jahren 2003/2004, die bis heute nachwirken, habe sich die Jugendarbeit bis heute noch nicht erholt.

Fraktionsvorsitzende Ruth Müller sagte in ihrem Schlusswort die volle Unterstützung für das Projekt zu. Wohnheime seien für viele junge Menschen die einzige Chance, eine qualifizierte Ausbildung anzutreten. Damit leisteten sie nicht nur einen wichtigen Beitrag für die berufliche Bildung gerade in ländlichen Regionen sowie für die Chancengleichheit.

Bildunterschrift:
Heimleiter Ulf-Arne von Trotha (vorne links) mit den Gästen von der SPD, unter ihnen (von links) stellvertretende Landrätin Christel Engelhard, die Vorsitzenden aus Land und Stadt Ruth Müller und Anja König sowie Dr. Linus Förster, MdL.

 
 

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