Die Zukunft des Landkreises mitgestalten

Kreistagsfraktion

SPD-Kreistagsfraktion tagte in Vilsbiburg

Zur letzten Sitzung im zu Ende gehenden Jahr trafen sich die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion in den Räumlichkeiten der VHS Vilsbiburg. Die Region Landshut darf sich seit diesem Jahr „Bildungsregion“ nennen – dazu gehören auch die Angebote der Erwachsenenbildung. Die Idee des lebenslangen Lernens und vor allem der Wissensvermittlung für Erwachsene ist auch rund 70 Jahre nach der Gründung der „Volkshochschulen“ aktuell wie lange nicht mehr. „Doch die Schwerpunkte haben sich geändert“, so Kreisrat Hans Sarcher, der zugleich auch Leiter der VHS Vilsbiburg ist. So bietet beispielsweise die VHS Vilsbiburg in Kooperation mit der AWO die Migrationsberatung an. Und für die Asylbewerber seien Deutschkurse ein wichtiger Grundstein für die Integration in unser Land, so Sarcher. Die SPD-Kommunalpolitiker waren sich aber auch einig, dass die Bildung von erwachsenen Flüchtlingen und Asylbewerbern nicht mehr allein von Ehrenamtlichen geschultert werden könne. An den bayerischen Volkshochschulen und bei den anderen Trägern der Erwachsenenbildung müssen die Kapazitäten und die Kompetenzen, die da sind, massiv ausgebaut werden und vor allem müssen die Angebote dezentral vorhanden sein und die Refinanzierung von Sprachkursen, Integrationskursen, Alphabetisierungskursen und Kursen zu politischer Bildung muss für die Träger deutlich verbessert werden.

Erfreulicherweise ergeben sich auch für den Arbeits- und Ausbildungsmarkt mehr Möglichkeiten als bisher für die Asylbewerber, konnte die Landtagsabgeordnete Ruth Müller berichten. Sie hatte sich bereits im Herbst mit der Arbeitsagentur in Verbindung gesetzt, um Stellen aus dem „Pakt zur Integration in Ausbildung und Arbeit" (IdA) auch für die Region Landshut zu bekommen. Erst vor kurzem seien diese bewilligt worden, konnte Müller ihren Kreistagskollegen vom Gespräch mit dem Geschäftsführer der Bundesagentur für Arbeit berichten: „Somit hält die Arbeitsagentur Landshut nun Förderinstrumente bereit, die auch Menschen mit Fluchtgeschichte offen stehen“. Gemeinsam mit den Partnern des Paktes seien modulare Integrations- und Förderketten für Jugendliche, junge Erwachsene und Erwachsene, die auch eine Sprachförderung beinhalten, entwickelt worden.

Ein besonderes Anliegen der SPD-Kreisräte ist es, den Asylbewerberinnen Chancen zu eröffnen. „Gerade Frauen seien wichtige Multiplikatorinnen, wenn es um die Weitervermittlung von Sprache und Kultur gehe“, so Müller. Denn sie seien es, die diese Kenntnisse dann auch an die Kinder weitergeben. So gebe es beispielsweise das „MiMi“-Projekt, bei dem Migrantinnen anderen Migrantinnen die Gesundheitsversorgung und die Angebote der Vorsorgeuntersuchungen nahe bringen. Hier könnte beispielsweise auch eine Kooperation mit der Volkshochschule stattfinden, schlug Hans Sarcher vor. Denn man habe schon seit einigen Jahren in Vilsbiburg bereits den Schwerpunkt „Gesundheit und Bildung“ gesetzt.

Ein weiterer wichtiger Baustein für die gelingende Integration sei die verstärkte Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Region Landshut. Die SPD-Kreistagsfraktion hat für ihren Antrag, in den sozialen Wohnungsbau als Kommune einzusteigen, breite Unterstützung erfahren. Sowohl das Land Bayern als auch der Bund haben mittlerweile Förderprogramme aufgelegt, die günstigen Wohnraum für Studenten, sozial Schwache und Asylbewerber finanziell fördern. Der Landkreis Landshut, der dank der Boomregion München wirtschaftlich stark ist, muss nun durch geschickte Kombination der Förderinstrumente und entschlossenes Handeln dazu beitragen, dass neuer Wohnraum geschaffen wird, fordern die SPD-Kreisräte. „Als Kommunalpolitiker stehen wir in der besonderen Verantwortung, die Zukunft des Landkreises aktiv mitzugestalten und nicht im Lamentieren über den Ist-Zustand stecken zu bleiben“, so Müller.

 
 

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