Studiengebühren verhindern Studium

Bildung


MdL Isabell Zacharias freut sich über den Blumenstrauß vom bildungspolitischen Sprecher Herbert Lohmeyer

MdL Isabell Zacharias zur Hochschulpolitik bei Vilsheimer SPD

Am vergangenen Freitag setzte die SPD in Vilsheim ihre monatliche
Veranstaltungsreihe fort. Die bayerische Hochschulpolitik und die
„Folgen der Studiengebühren“ standen im Mittelpunkt des Abends. Dazu
konnten die Vilsheimer Genossen im gut gefüllten Saal des Gasthaus
Stadler mit MdL Isabell Zacharias nicht nur eine prominente sondern auch
höchst kompetente Referentin begrüßen. Isabell Zacharias ist
stellvertretende Vorsitzende des Hochschulausschusses im Landtag und
hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion.
Nach kurzen Grußworten durch den SPD-Unterbezirksvorsitzenden Harald
Unfried und die Kreisvorsitzende Ruth Müller führte Organisator Herbert
Lohmeyer, selbst bildungspolitischer Sprecher im Kreisvorstand, ins
Thema ein. Gerade in wirtschaftlich schlechten Zeiten sei es jungen
Menschen und ihren Eltern nicht zuzumuten, Studiengebühren zu zahlen, so
Lohmeyer zur aktuellen Wirtschaftskrise.
In ihrem Vortrag ging Zacharias zunächst auf die aktuelle Studie des
Hochschul-Informations-System Hannover ein. Demnach haben im Jahr 2006
allein in NRW und Niedersachsen rund 19.000 Abiturienten allein wegen
der Studiengebühren von 500 € pro Semester kein Hochschulstudium
aufgenommen. Und dies, obwohl im gleichen Zeitraum die Zahl der
Abiturienten bundesweit um 17% angestiegen ist. Da die anderen
Bundesländer, darunter Bayern, die Studienbeiträge erst im Jahr 2007
eingeführt haben, ist Hochrechnungen auf ganz Deutschland zur Folge mit
fast 100.000 jungen Leuten zu rechnen, die wegen der Gebühren auf ein
Studium verzichten müssen. Dies zeigt zum einen wie unsozial diese
Studiengebühren sind und zum anderen, wie sehr Bildungschancen vom
Geldbeutel der Eltern abhängen“, so die Referentin aus dem Landtag.
Weiter zeigt Zacharias die Folgen auf. „Uns fehlen in Deutschland
bekanntermaßen u. a. Tausende Ingenieure und Naturwissenschaftler,
andererseits verhindern hier die Studiengebühren den dringend benötigten
Nachwuchs. Somit wirken sich die Studienbeiträge negativ auf den
Wirtschaftsstandort Deutschland aus.“
Isabell Zacharias ging auch auf den Mangel an Studienplätzen und den
wissenschaftlichen Mittelbau an den Hochschulen ein. „Allein im
doppelten Abiturjahrgang 2011 fehlen in Bayern 70.000 Studienplätze und
3.000 wissenschaftliche Mitarbeiter“, so Zacharias. „Und die
Staatsregierung um Wissenschaftsminister Heubisch (FDP) tue hier trotz
Drängen der SPD-Landtagsfraktion nichts“. Auch der Hochschulstandort
Landshut müsse sich nach dem doppelten Abiturjahrgang auf deutlich mehr
Studenten einstellen, wofür aber bisher keine Raumkapazitäten eingeplant
seien.
Auf die Frage eines Zuhörers, dass aktuellen Medienberichten zur Folge
die Zahl der Studienanfänger gegenüber dem Vorjahr doch um 7% gestiegen
seien, erklärte Zacharias, dass im gleichen Zeitraum auch die Zahl der
Abiturienten um gut 10% angestiegen sei. Davon profitieren in erster
Linie die Fachhochschulen – die mit rund einem Fünftel mehr Studenten
einen deutlichen Zuwachs habe. Die Universitäten haben ein Minus von ca.
5,5 Prozent zu verzeichnen, machte Zacharias deutlich. Dieser Umstand
liege auch an den niedrigeren Studiengebühren an den Fachhochschulen:
Die Universitäten verlangen durchwegs 500 Euro, die Fachhochschulen aber
nur noch zwischen 300 und 400 Euro, verdeutlichte Zacharias.
Abschließend stellt MdL Isabell Zacharias heraus, dass es für die SPD
weiter eine zentrale politische Forderung sei, dass Bildung vom
Kindergarten, über die Schule bis hin zum Hochschulabschluss kostenlos
sein müsse. „Nur so gibt es gerechte Bildungschancen für alle
gesellschaftlichen Schichten“.
Mit einem Frühlingsstrauß bedankte sich Herbert Lohmeyer bei der
engagierten Hochschulpolitikerin aus München und lud die Zuhörer zur
nächsten Veranstaltung der Vilsheimer SPD ein: Am 26. April wird
Bundestagskandidat Harald Unfried zur Finanz- und Wirtschaftskrise
referieren.

 
 

WebsoziCMS 3.9.9 - 002738013 -