Protest bis zur Abschaltung

Umwelt

Das Bündnis für Atomausstieg Landshut stellt sein Programm vor

Das Bündnis für Atomausstieg Landshut (BüfA) hat am Montag in der „Insel“ sein Programm vorgestellt. Damit soll der Unmut über die Verlängerung der Laufzeit von Kernkraftwerken öffentlich gemacht werden, hieß es bei der Pressekonferenz. Bis zur ursprünglich geplanten Abschaltung des Kernkraftwerks Isar 1 (KKI) im Juni 2011 gibt es vor dem Rathaus so genannte Countdown-Aktionen.

Jeweils an einem Samstag im Monat sollen möglichst viele Bürger mit Gastrednern, Bands und Künstlern angesprochen und dafür gewonnen werden, sich dem Protest gegen die Laufzeit-Verlängerung anzuschließen. Begonnen wird am Samstag um 13 Uhr mit dem bayerischen SPD-Chef Florian Pronold und Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner. Musikbeiträge liefern die „Münchner Ruhestörung“ und Roman Hofbauer. Die weiteren Termine sind am 20. November, 18. Dezember, 22. Januar, 19. Februar, 19. März, 16. April, 14. Mai und 11. Juni.

BüfA wurde im Januar von der Bürgerinitiative Isartal, dem Bürgerforum gegen Atomkraft in Landshut, den Grünen und der SPD aus Stadt und Landkreis Landshut sowie dem Bund Naturschutz gegründet. Der Entschluss der Bundesregierung, den Vertrag über das Abschalten der Atomkraftwerke zu ändern, habe die Mitglieder zum Zusammenschluss bewogen, um gemeinsam für den Ausstieg aus der Atomkraft zu kämpfen, hieß es am Montag. Die Bürgerinitiativen, die sich schon seit Jahrzehnten gegen die Nutzung der Kernkraft einsetzten, zuletzt gegen das vor Ort installierte Zwischenlager für hochradioaktiven Abfall, hätten nach dem Atomkonsens im Jahr 2000 die Ist-Situation geduldet. Nach der Wendepolitik der Regierung sei man aber nun nicht mehr bereit, zu Gunsten der Gewinnmaximierung von Stromkonzernen weitere acht Jahre das Risiko eines schweren atomaren Unfalls zu tragen.

Das Treffen an jedem Montag um 18 Uhr vor dem Rathaus Niederaichbach, um gemeinsam zur Mahnwache vor das Tor des KKI1 zu marschieren, sei inzwischen ein Termin, der immer größeren Zuspruch erfahre, hieß es weiter.
Die Bündnismitglieder betonten, mit friedlichem Protest und umfassender Information eine Abwendung von der Atomkraft hin zu Erneuerbaren Energien erreichen zu wollen. Mit Blick auf die erfolgreiche Menschenkette in München oder auf die Entscheidung, das tschechische Temelin nicht weiter auszubauen, sieht man zuversichtlich auf das Etappenziel: das Abschalten von KKI1.
Foto: Paul Riederer (von rechts), Bund Naturschutz, Ingrid Korfmacher, Bürgerforum gegen Atomkraftwerke, Kathy Mühlebach-Sturm, Kreisgruppenvorsitzende Bund Naturschutz, Armin Reiseck, Sprecher BüfA, Ruth Müller, Fraktionsvorsitzende der SPD im Kreistag und Rosi Steinberger, Vorsitzende der Landkreis-Grünen

Landshuter Zeitung, 19. Oktober 2010 -bau-

 
 

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