Neue Ideen für Mobilität im Landkreis

Kreistagsfraktion

SPD-Kreistagsfraktion sieht im Anruf-Sammeltaxi Chancen und regt Ausbau an

„Mobilität ist eine grundlegende Voraussetzung nicht nur der wirtschaftlichen Entwicklung sondern auch der privaten Lebensführung.“ Mit diesen Worten leitete Vorsitzende Ruth Müller die Beratungen der SPD-Fraktion zur Gestaltung des öffentlichen Nahverkehrs im Raum Landshut ein. Ohne Mobilität sei eine moderne Volkswirtschaft mit ihren spezialisierten Abläufen nicht denkbar.

Aber auch im privaten Bereich sei die Möglichkeit, den eigenen Ort zu verlassen, Voraussetzung, um am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilnehmen zu können. Peter Barteit ergänzte, gerade Kommunalpolitiker seien bei der Ausübung ihres Mandates und dem Kontakt zum Bürger auf Fortbewegung angewiesen. Insofern sei die Mobilität auch ein demokratisches Recht.

Wie Ruth Müller weiter berichtete, stelle die diesjährige Verteilung der Mittel für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch die Staatsregierung keine entscheidende Verbesserung dar. Die Mittelausstattung bleibe trotz gestiegener Kosten unzureichend. Jeder, der die fast täglich steigenden Preise an den Tankstellen miterlebe könne nachvollziehen, dass mit gleichbleibender Mittelausstattung unter dem Strich weniger Leistungen angeboten werden könnten. Davon seien insbesondere Jugendliche und ältere Menschen im Landkreis Landshut negativ betroffen. Vor diesem Hintergrund sei es jedoch unrealistisch, nur einfach eine Ausweitung des Busangebotes im der Region zu fordern.

Vor diesem Hintergrund brachte Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher eine einfache und flexible Lösung ins Gespräch. In Vilsbiburg sei das vor mehr als zehn Jahren eingeführte Anruf-Sammeltaxi zum Erfolgsmodell geworden. Der Kunde habe die Möglichkeit, sich an einer der fast 90 gekennzeichneten Haltestellen abholen und zu einem beliebigen Ziel im Gemeindegebiet, also auch vor die Haustüre fahren zu lassen. Je nach Tarifzone sei dafür eine Gebühr in Höhe zwischen 2,25 und vier Euro zu entrichten. Im Jahr 2011 hätten die Stadtwerke auf diese Weise fast 7.000 Personen zu erhöhter Mobilität verholfen. Die Stadt wende dafür einen überschaubaren Zuschuss von 30.000 Euro pro Jahr auf.

Im Gespräch mit dem sympathischen Taxifahrer Aytac Amel erklärte dieser, dass das Anrufsammeltaxi von allen Generationen gerne in Anspruch genommen werde. An den Wochenenden seien nachts oft vier Taxen unterwegs, um die Nachtschwärmer sicher nach Hause zu bringen. Und wochentags nutzten auch viele Senioren und Seniorinnen das Anrufsammeltaxi, um beispielsweise Einkäufe oder Arztbesuche zu erledigen. „Dass wir dann auch mal die Einkaufstasche in die Wohnung tragen, ist für uns selbstverständlich“, so Aytac Amel.

Nach diesen positiven Erfahrungen regt die SPD-Kreistagsfraktion an, das Anruf-Sammeltaxi auch in weiteren Bereichen des Landkreises Landshut einzuführen. Dabei solle eine derartige Neuerung keineswegs zentral verordnet werden. Vielmehr sollten die einzelnen Gemeinden oder Nahbereiche die Verkehrsbedürfnisse ihrer Bürger selbst definieren und bei Bedarf, eventuell in Kooperation mit Nachbarkommunen, das Anruf-Sammeltaxi einführen. Neue Ideen seien geeignet, mit vertretbarem Einsatz eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Bahn- und Busnetzen anzubieten, aus der denen viele Bürger einen Nutzen ziehen können, meinte Neufahrns Bürgermeister Bernhard Zauner abschließend.

Bildunterschrift:
Der Taxichauffeur Aytac Amel (rechts) erläutert Ruth Müller und Kreisräten der SPD die praktische Durchführung des Erfolgsmodells „Anruf-Sammeltaxi“ in Vilsbiburg.

 
 

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