Der Arbeitsmarkt braucht mehr Techniker!

Bildung


MdL Johanna Werner-Muggendorfer (Mitte) mit den SPD-Kreisvorsitzenden Ruth Müller (links) und Kerstin Schanzer.

Unverständnis über die Ablehnung eines SPD Antrages, den Jugendlichen den Bildungsweg zu eröffnen

„Niederbayern hat die geringste Quote an Wissenschaftlern und Ingenieuren – und leider wird sich daran wohl so schnell nichts ändern“ stellte MdL Johanna Werner-Muggendorfer im Gespräch mit den beiden Kreisvorsitzenden der SPD Landshut, Ruth Müller und Kerstin Schanzer fest. Im Bildungsausschuss des bayerischen Landtags wurde in der vergangenen Woche ein SPD-Antrag abgelehnt, der es mehr Jugendlichen erleichtert hätte, eine Technikausbildung zu absolvieren. Schon seit vielen Jahren seien die Anmeldungen doppelt so hoch wie die Zahl der tatsächlichen Schüler. Aber in diesem Jahr habe sich die Anmeldezahl in Landshut – der einzigen Schule Niederbayerns - verfünffacht.

„Die Nachfragen zur Aufnahme in die Technikerschulen in Bayern ist vor allem im Fachbereich Maschinenbau und Elektrotechnik zum Schuljahr 2009/2010 riesengroß, was ja auch anhand der Wirtschaftskrise fast zu erwarten war“, stellt die Kreis- und Fraktionsvorsitzende der SPD, Ruth Müller fest. In Landshut stehen 150 Anmeldungen einer Aufnahmekapazität von 32 Schülern gegenüber. Diese Situation ist in ganz Bayern ähnlich. Viele Technikerschulen an verschiedenen Standorten müssen deshalb geeignete Bewerber und Bewerberinnen zurückweisen, informierte Werner-Muggendorfer. Schüler, die abgewiesen werden, würden sich an privaten Schulen einschreiben, die dann Schulgeld verlangen. Dies widerspricht der SPD-Forderung, dass Bildung nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen dürfe, machte Kerstin Schanzer deutlich.

Die SPD im Landtag hatte den Antrag gestellt, die Deckelung der Klassen aufzuheben und weitere Klassenbildungen zuzulassen. Eine weitere Klasse in Landshut würde beispielsweise gerade einmal vier zusätzliche Lehrer benötigen, brächte aber eine enorme Erweiterung des Angebots an der Schule mit sich. Unverständlich ist das Abstimmungsverhalten im Landtag auch für Kerstin Schanzer angesichts der Meldungen, dass gerade in den technischen Berufen Nachwuchs gesucht werde. Als Mathematik- und Physik-Lehrerin wisse sie, wovon sie spreche, wenn sie auf den eklatanten Nachwuchsmangel aufmerksam mache.

Es wäre aber gerade jetzt, in der derzeit schwierigen Situation am Arbeitsmarkt sinnvoll, die Chancen zur Weiterqualifizierung zu eröffnen anstatt sie zu verschließen." Es wird Zeit, dass der beruflichen Bildung auch von politischer Seite der Stellenwert eingeräumt wird, den andere Schularten haben. Rund die Hälfte der Absolventen der Landshuter Maschinenbaufachschule verlässt beispielsweise die Schule mit der Hochschulreife. Niederbayern habe nur eine einzige Schule für Maschinenbau – und die stehe in Landshut. Niederbayerischen Schülern müssten hier durchaus mehr Angebot für die berufliche Bildung erhalten, waren sich die SPD-Politiker einig und fordern ein erhöhtes Budget für diese Schulen.

 
 

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