„Den neuen Schultyp aktiv fördern“

Bildung

Kreis-SPD bedauert geringes Echo auf Schulversuche und Kooperationsmodelle

„Der Weg für Kooperationsmodelle zwischen Haupt- und Realschulen ist
nun frei“, hat Kultusminister Spänle verkündet. Welche Auswirkungen dies
auf die Region Landshut hat, wollten der bildungspolitische Sprecher des
Kreisverbands, Herbert Lohmeyer und die Kreisvorsitzende Ruth Müller bei
einem Gespräch mit dem SPD-Bildungsexperten Uli Pfaffmann (MdL)
erfahren. Grundsätzlich sei man froh, dass ein Schritt in die richtige
Richtung unternommen werde, war man sich einig. Aber es gebe auch noch
einiges an Verbesserungspotential, machte Pfaffmann deutlich.

Es sei neu und richtig, dass Intensivierungsstunden in den fünften und
sechsten Klassen an Haupt- und Realschulen eingeführt werden, stellte
Pfaffmann klar. „Aber wieso eigentlich nur Intensivierungsstunden?“,
fragte der SPD-Bildungssprecher. Die bayerische SPD stelle sich vor,
dass der Lehrplan auch in den Pflichtfächern angeglichen wird und es zu
einer echten gemeinsamen Schule kommt. Hier geschehe eine
Binnendifferenzierung, die pädagogischer Unsinn sei.
Der Kultusminister möchte Kooperationsmodelle am liebsten dort
einrichten, wo Ganztagszüge bestehen. Das sei aber eine Beschränkung auf
gut funktionierende Standorte, die ohnehin keine Schließungssorgen
hätten. Das helfe vielen Gemeinden nichts, ist sich Kreis- und
Gemeinderätin Ruth Müller sicher.

Bis zum 31. Dezember seien im Kultusministerium 31 Anträge auf Teilnahme
am Schulversuch „Kooperation Hauptschule – Realschule“ eingegangen,
davon allerdings kein einziger Antrag aus dem Landkreis Landshut. 37
Anträge seien zum 31.12. für die Errichtung einer Regionalschule
vorgelegen. Hier sei erfreulicherweise auch eine Schule aus dem
Landkreis Landshut dabei, stellten Lohmeyer und Müller beim Blick in die
Liste fest. Allerdings sei der Antrag der Hauptschule Essenbach vom Mai
2008 abgelehnt worden. Im Bereich der Reformschulen sind auch keine
Schulen des Landkreises zu finden – 35 Anträge wurden gestellt, davon
wurden 20 genehmigt, darunter auch alle Hauptschulen im Landkreis
Dingolfing-Landau. Auf diesem Gebiet habe der Nachbarlandkreis einen
deutlichen Vorsprung.

Betrachte man die vielfältigen Diskussionen um die bayerische
Bildungslandschaft der Zukunft, so solle man nun den Mut haben, den
Schulen, die wohl begründete Anträge gestellt haben, diese zu
genehmigen. So trage man auch dem Wunsch der Eltern und
Kommunalpolitiker Rechnung, dass der Erhalt wohnortnaher und qualitativ
hochwertiger Schulen für die Kommunen wichtig sei. Leider sei im
Landkreis Landshut dann wohl nur mit der Gemeinde Essenbach eine einzige
Schule bei den Modellschulen vertreten, bedauern die beiden
SPD-Vertreter die geringe Zahl der Anträge aus dem Landkreis.

 
 

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